10% Zinsen! Davon träumen – gerade in der heutigen Zeit mit Niedrig- oder sogar Negativzinsen – viele Anleger. Die schlechte Nachricht vorne weg: 10% Zinsen gibt es meines Wissens nach aktuell bei keiner Bank. In diesem Artikel erläutere ich jedoch, dass dennoch Renditen von 10% pro Jahr nachweisbar möglich sind.

Zunächst gilt es einen Grundsatz zu verstehen: Renditen von 10% und mehr pro Jahr sind mit den Sparformen die in Deutschland unter Privatpersonen weit verbreitet sind, nicht zu erzielen. Zu diesen Sparformen gehören Lebensversicherungen, Bausparverträge, das klassische Sparbuch oder eine Festzinsanlage. Alle diese Sparformen haben eines gemeinsam:  Sie bringen kaum noch wirkliche Renditen. Ein bis zwei Prozent Rendite sind oft schon viel. Und Renditen in dieser Höhe entsprechen gerade einmal der Inflationsrate. Die Kaufkraft des Kapitals wird also bestenfalls erhalten, jedoch nicht vermehrt. Ein Kapitalzuwachs ist weitgehend ausgeschlossen. Wo also können Renditen von 10% und mehr erzielt werden? Solche Renditen sind bei Investments in Sachanlagen wie Aktien, also Unternehmensbeteiligungen, möglich. Diese Anlageform ist zwar volatil, erbringt für den Investor langfristig jedoch nachweisbar Renditen von ca. 10% im Jahr. Hierzu folgende Zahlen:

  • bei einem Kauf der im DAX (Deutscher Aktienindex) enthaltenen Aktien – mit der gleichen Gewichtung wie im DAX – zum Jahresschlusskurs am 31. Dezember 1980 und einem Verkauf Ende 2014 konnte ein Gewinn von durchschnittlich 9,3% im Jahr erzielt werden.
  • bei einem Kauf am 31. Dezember 1980 und dem Verkauf zum Jahresultimo 1999 konnte ein Gewinn von durchschnittlich 15,1% jährlich erzielt werden.

Nur wer langfristig Denkt hat eine realistische Aussicht auf 10% Rendite

Das zeigt deutlich: Renditen von 10% sind möglich. Und das selbst, wenn man nur dem Leitindex der deutschen Börse gefolgt wäre. Spitzenfonds konnten den Index sogar outperformen und noch höhere Renditen erzielen, als die, die bei Anlage in die Aktien des Index möglich gewesen wären. Es muss jedoch auch festgestellt werden, dass Renditen von 10% und mehr nur bei langfristigen Investments in Aktien zu erwarten sind. Kurzfristige und mittelfristige Investments mit einer Anlageperiode von unter fünf Jahren schließen zweistellige Renditen zwar nicht aus, können diese jedoch nicht mit der gleichen hohen Wahrscheinlichkeit gewährleisten, wie dies bei langfristigen Investments von mehr als fünf Jahren der Fall ist. Daher können Privatanleger mit hoher Wahrscheinlichkeit bei einen langfristigen und professionellen Aktieninvestment von fünf Jahren und mehr mit einer Rendite von ca. 10% rechnen. Wenn keine Entnahme des Geldes erfolgt, bedeutet das, dass sich das Kapital bei dieser durchschnittlichen jährlichen Rendite durch den Zinseszins-Effekt ca. alle sieben Jahre verdoppelt. Der Zinseszinseffekt wird oft unterschätzt. Zur Veranschaulichung zeige ich Ihnen hier, wie sich EUR. 100.000 demzufolge mit hoher Wahrscheinlichkeit entwickeln werden:

  • nach 7 Jahren EUR. 200.000
  • nach 14 Jahren EUR. 400.000
  • nach 21 Jahren EUR. 800.000
  • nach 28 Jahren EUR. 1.600.000
  • nach 35 Jahren EUR. 3.200.000

Aus EUR. 1.000.000 würden in 35 Jahren mit guter Wahrscheinlichkeit EUR. 32.000.000 werden!

Nun gilt es noch die Frage zu klären: Was ist ein professionelles Aktieninvestment?

Unter einem professionellen Aktieninvestment verstehe ich ein ausgewogenes Depot, welches geringe Abhängigkeiten von einzelnen Märkten und einzelnen Branchen besitzt und situativ an den jeweiligen Gegebenheiten ausgerichtet wird. Dabei sollten auch unterschiedliche Investitionsstile berücksichtigt werden (z. b. der Value-Ansatz, die Dividenden-Strategie oder der Nebenwerte-Effekt). Nun habe auch ich leider keine „Kristallkugel“ und kann nicht in die Zukunft sehen und weiß demzufolge nicht, welches Depot sich in Zukunft ganz sicher gut entwickeln wird. Daher bleibt mir nur die Möglichkeit, mir anzusehen, wer in der Vergangenheit in der Lage war ein solches Depot zusammenzustellen und mit diesem langfristigen Erfolg zu hatte. Ich nenne das die „FC Bayern München-Theorie“. Ich hoffe keinem Fußballfan zu nahe zu treten, wenn ich mich zu der Aussage hinreißen lasse, dass der FC Bayern München ein seit langem erfolgreicher Fussballverein ist und die Wahrscheinlichkeit, dass professionell geführte Fußballvereine wie der FC Bayern München, die über Jahre bzw. Jahrzehnte hinweg erfolgreich waren – also erfolgreich gemanagt wurden – mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft erfolgreich gemanagt werden und damit auch erfolgreich sein werden. Eine Garantie darauf gibt es natürlich nicht. Daher würde ich – wenn ich in einen Fußballverein investieren müsste – auch nicht nur auf den FC Bayern München setzen. Ich würde auf mehrere Vereine setzen, die über eine ähnliche Erfolgsbilanz verfügen, wie z. B. Real Madrid oder Juventus Turin, etc.. Das gleiche Prinzip liegt dem Anlagekonzept der „FC Bayern München-Theorie“ zugrunde: Genaue Analyse, welche Depots in der Vergangenheit am besten gemanagt wurden. Auf Basis dieser Analyse erfolgt dann eine Empfehlung. Damit gibt es keine Garantien, allerdings die Sicherheit, auf erwiesen erfolgreiche Depotmanager zu setzen. Und selbst, wenn einige „Champions“ der Vergangenheit in der Zukunft nicht erfolgreich sein sollten, so ist die Wahrscheinlichkeit doch sehr hoch, dass die meisten erfolgreich sein werden und der Investmenterfolg bei einem breit aufgestellten Portfolio, dass einen Mix der Besten darstellt, dadurch mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit ermöglicht wird. Es ist also weniger ein „sagenumwobenes“ Geheimnis, hohe Renditen zu erzielen, als mehr harte Arbeit: Analysieren, messen, vergleichen, bewerten. Das ist es, was ich unter einem professionellen Investment in Aktien verstehe. Diese Analyse ist bei ca. 14.000 in Deutschland zugelassenen Fonds nicht leicht. Das Ergebnis ist erschreckend: Nur ca. fünf Prozent dieser Fonds konnten in der Vergangenheit so gemanagt werden, dass wirklich zufriedenstellende Ergebnisse – und damit meine ich nicht nur Renditen sondern auch die Sicherheit des gesamten Anlagekonzepts – realisiert wurden. Und nur die Besten dieser fünf Prozent spielen in der avisierten „Championsleague“ mit. Mit dieser Methode gibt es natürlich auch keine Garantien für Privatanleger Renditen bei Aktieninvestments von 10% und mehr zu erzielen. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch hoch und die Vergangenheit hat bestätigt, dass die Strategie funktioniert. Wenn Sie dieser Logik folgen, dann empfehle ich Ihnen, etwas Zeit in die Analyse der in Deutschland zugelassenen 14.000 Fonds zu investieren. Es lohnt sich! Alternativ kann denen, die keine Zeit oder kein Know-how für eine solche Analyse haben eine professionelle Ökonomieberatung helfen. Dabei gilt es jedoch darauf zu achten, dass diese von einem banken- und versicherungsunabhängigen Experten durchgeführt wird, der keinen Interessenkonflikten unterliegt. Solche Interessenskonflikte können z. B. Inzentivierungsprogramme für Sparformen oder bestimmte Fonds sein. Dadurch können banken- und versicherungsgebundene Berater angereizt werden, nicht die bestmögliche Anlageform zu empfehlen, sondern die, die ihnen selber die höchste Provision verspricht. Das steht einem erfolgreichen Anlagekonzept natürlich im Wege.

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About the Author: 

Ansgar M. Nagel ist erfolgreicher Investor und Unternehmerberater.
Als Unternehmerberater engagiert er sich als Partner von Unternehmern und Unternehmen bei der erfolgreichen Umsetzung von Unternehmensverkäufen. Darüber hinaus begleitet er bei Optimierungen im Bereich Führung, Vertrieb und Ökonomie.
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